Die Legalität von Begleitservice ist ein komplexes und oft heiß umstrittenes Thema und variiert von Land zu Land und sogar von Region zu Region innerhalb eines Landes. In einigen Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden sind Begleitservices legale und regulierte Geschäfte. In anderen hingegen können sie als illegale Aktivitäten oder nur teilweise legal angesehen werden. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel ist es von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, ob Begleitservice legal ist oder nicht. In anderen Ländern wie Schweden und Norwegen gibt es Gesetze nach dem nordischen Modell, die den Kauf von sexuellen Dienstleistungen unter Strafe stellen, nicht aber deren Verkauf (damit werden die Escort-Damen entkriminalisiert).
Ist Escort-Service in Deutschland legal?
Die kurze Antwort lautet: Ja.
Im Juni 2014 organisierte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Expertenrunde, die sich mit diesem Thema befasste und Möglichkeiten zur Regulierung der Prostitution in Deutschland diskutierte. Das Ziel dieses Treffens waren zwei Dinge:
- Die Lebensumstände und die rechtliche Stellung von Sexarbeiterinnen zu verbessern, indem man ihnen ein sicheres Umfeld und einen besseren Rechtsschutz und mehr Rechte bietet;
- Probleme wie Menschenhandel, Gewalt gegen und Ausbeutung von in der Branche Tätigen und Zuhälterei zu bekämpfen. Sie versuchten, damit zusammenhängende Verbrechen zu bekämpfen, indem sie Vorschriften schufen wie:
- Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen und -konsultationen für Sexarbeiter und
- Ordnungsgemäße Identifikationsanforderungen und Zuverlässigkeitsprüfungen bei der Eröffnung neuer Bordelle oder anderer Einrichtungen, die solche Dienstleistungen anbieten.
Neben diesen Maßnahmen zum Schutz von Sexarbeitern und zur Bekämpfung damit verbundener Straftaten, zielt das Gesetz auch darauf ab, das Bewusstsein für Prostitution und ihre Folgen in der Gesellschaft – sowohl positive als auch negative – durch Bildungsprogramme und öffentliche Informationskampagnen zu schärfen. Dies geschieht, um einen sachkundigeren Dialog über dieses sensible Thema zu fördern und ein Umfeld zu schaffen, in dem die Menschen sich wohl fühlen, wenn sie offen darüber sprechen können, ohne Angst vor Verurteilung oder Stigmatisierung. Durch die Einführung von Vorschriften, die speziell auf den Schutz des Einzelnen vor potenziellem Schaden zugeschnitten sind und gleichzeitig das Bewusstsein für die Auswirkungen in der Gesellschaft schärfen, kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten fair und respektvoll behandelt werden.
Als Ergebnis dieses Expertenaustauschs wurde ein Gesetzentwurf erstellt: Das Gesetz zur Regulierung der Prostitution.
Das neue vorgeschlagene Gesetz für Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber wurde kritisiert, weil man befürchtete, dass der Schutz der in der Branche Tätigen unzureichend sei und dass es nicht in der Lage sei, das umfassendere Problem des Menschenhandels wirksam anzugehen. Nach den Vorschriften musste ein Registrierungsverfahren durchgeführt werden, und es mussten Gesundheitsberatungen durchgeführt werden. Außerdem mussten die Bordellbesitzer eine Lizenz erhalten, nachdem sie eine Zuverlässigkeitsprüfung bestanden hatten.
Kritiker bemängelten, dass diese Maßnahmen nicht weit genug gingen, um Personen zu schützen, die dem Risiko der Ausbeutung oder des Missbrauchs ausgesetzt sind, zumal es keine klaren Richtlinien für die Gewährleistung der Sicherheit von Personen gab, die in der Prostitution tätig sind. Darüber hinaus blieb der Menschenhandel ein Problem, da die Behörden keine Maßnahmen ergriffen, um ihn von vornherein zu verhindern. Damit ein Gesetz, das sich mit Sexarbeit oder Prostitution befasst, wirksam ist, müssen angemessene Protokolle erstellt und von allen Beteiligten eingehalten werden. Dazu gehört auch, dass angemessene Gesundheitsdienste zur Verfügung stehen und ein sicheres Arbeitsumfeld für Prostituierte geschaffen wird.
Das deutsche Parlament hat dieses Gesetz (Prostitutionsgesetz – ProstG) schließlich 2016 verabschiedet, und es ist am 1. Juli 2017 in Kraft getreten.
Das neue Prostituiertenschutzgesetz (PDF-Datei)
Alle Informationen über das Prostituiertenschutzgesetz auf der Website des BMFSFJ
Fazit:
Bei der Frage, ob Escort-Dienste legal sind oder nicht, sollten Sie sich unbedingt über alle geltenden Gesetze auf Bundes- und lokaler Ebene informieren, bevor Sie sich auf diese Art von Geschäft einlassen. Es gibt eine Reihe rechtlicher Überlegungen dazu, wer Escort-Dienste anbieten darf und welche Art von Aktivitäten damit möglich sind. Vergewissern Sie sich also, dass Sie alle relevanten Vorschriften gründlich kennen, bevor Sie so oder so eine Entscheidung treffen!
Weitere Informationen sowie die aktuellen Fassungen des Gesetzes finden Sie auch unter:
https://www.prostituiertenschutzgesetz.info/